Die fruchtbare Lebenszeit einer Frau beginnt mit ihrer ersten Monatsblutung (Menarche) und endet mit dem Ausbleiben der Regelblutung. So wie die Pubertät sich über Jahre zieht, ist auch der Wechsel in die unfruchtbare Lebenszeit ein jahrelanger Prozess. Ursächlich für die Wechseljahre ist, dass der weibliche Körper die Produktion der weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron in den Eierstöcken (Ovarien) nach und nach einstellt.
Das Klimakterium startet mit der Prämenopause, in der die Frauen erste Unregelmässigkeiten in ihrem Zyklus und möglicherweise auch schon erste Symptome des Wechsels spüren. Es folgt die Perimenopause. Die Symptome in diesen beiden Phasen sind vielzählig und vielfältig. Wichtig zu wissen ist, dass es körperliche und psychische Symptome gibt. Welche Symptome einzeln oder in Kombination auftreten, das variiert von Frau zu Frau. Und auch im Laufe der Wechseljahre verändert sich die Symptomatik: Symptome können hinzukommen, ausbleiben und wiederkehren.
Jede Frau spürt die Wechseljahre. Nach der sogenannten Drittel-Regel gilt: Etwa ein Drittel der Frauen hat kaum Probleme damit, ein Drittel berichtet von leichten Beschwerden und ein Drittel bekommt es mit behandlungsbedürftigen Beschwerden zu tun. Die Menopause lässt sich nur in der Rückschau feststellen, denn das ist der Zeitpunkt, an dem die letzte natürliche Menstruation zwölf Monate zurückliegt. Fortan befindet sich die Frau in der Postmenopause.
7 Fakten zum Klimakterium, die Sie kennen sollten
- Im Schnitt haben Frauen ihre letzte natürliche Menstruationsblutung mit 52 Jahren.
- Stark oder sehr stark belasten die meisten Frauen im Klimakterium Hitzewallungen (46 % der Frauen), nächtliche Schweissausbrüche (35 %) und Schlafstörungen (30 %).
- 34 % der Frauen fühlen sich nach den Wechseljahren frei und unabhängig.
- Ein Grossteil der Frauen stimmt den Aussagen gar nicht zu, dass Frauen als weniger attraktiv angesehen würden (59 %), dass sie keine richtige Frau mehr seien (73 %) oder dass sie sich in ihrer sexuellen Aktivität eingeschränkt fühlten (42 %).
- In ihrer Arbeitsleistung beeinträchtigen Frauen im Klimakterium vor allem körperliche und geistige Erschöpfung (71,4 %).
- Gut ein 1/5 der Frauen (20,8 %) gibt an, wegen der Wechseljahresbeschwerden die Arbeitszeit zu reduzieren.
- 14,4 % der über 55-Jährigen erwägen, in Frühpension zu gehen, oder sind bereits in Frühpension.
Was Ihnen bei Wechselbeschwerden hilft
Gegen die vielzähligen und vielfältigen Wechselbeschwerden helfen ganz unterschiedliche Massnahmen:
Selbsthilfe – Lifestyle anpassen:
Die Ernährung liefert dem Körper wichtige Nährstoffe, die auch den Hormonhaushalt beeinflussen. Insofern kann eine auf den individuellen Wechsel zugeschnittene Ernährung Abhilfe bei Wechselbeschwerden bringen. Gegebenenfalls lassen sich bestimmte Mikronährstoffe auch ergänzen (Nahrungsergänzungsmittel). Zucker, Salz, Alkohol, Nikotin und Koffein verstärken Zyklusbeschwerden oft. Deshalb sollten sie nur in Massen genossen werden, oder frau verzichtet ganz darauf. Bewegung, Sport und Entspannungstechniken wie Meditation sorgen für körperliches und psychisches Gleichgewicht. Auch die Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) hat Mittel, die sich bei Wechselbeschwerden bewährt haben.
Gynäkologische und psychologische Hilfe:
Eine Hormonersatztherapie kann Frauen den Wechsel erleichtern und Beschwerden wirksam lindern. Welche Form der Therapie angewendet wird, ist eine individuelle Entscheidung zwischen der Frau und ihren behandelnden Ärzt:innen. Gegen depressive Verstimmungen, Depressionen und Ängste hilft eine Psychotherapie.
Wann Sie ärztlichen Rat einholen sollten:
Sobald Sie erste Unregelmässigkeiten in Ihrem Zyklus und/oder Anzeichen von Wechselbeschwerden bemerken ist der Gang in die Arztpraxis ratsam. Es gibt wirksame Hilfe dagegen – Sie müssen Ihre Wechselbeschwerden nicht «aushalten»!
